Einkaufsverhalten in Magdeburg:
Alles, was Sie wissen müssen,
um nicht als Tourist aufzufallen
Bonial sowie der Handelsverband Deutschland (kurz:
HDE) haben nun in Erfahrung gebracht, dass das Internet für immer mehr
Kunden einen höheren Stellenwert bezüglich Informationsbeschaffung
bekommt, als die direkte Kontaktaufnahme mit dem Verkäufer. Die Kunden
holen also im Internet Informationen über den stationären Handel ein,
weil sie sich davon erhoffen, entsprechende Infos rasch und
unproblematisch zu bekommen. Beratungen durch die Verkäufer geraten eher
in den Hintergrund.
In Magdeburg informiert man sich also im Vorfeld im
Internet, bevor man den Verkäufer nach seiner Meinung fragt.
Vorbereitungen trifft man im Internet
Rund 45 Prozent der Käufer
fordern, dass es mehr digitale Informationen über den stationären Händel
gibt. Die Informationen sollen für die Kaufvorbereitung genutzt werden,
aber auch während des Einkaufs weiterhelfen. Das heißt, im stationären
Handel ist das Smartphone das Maß aller Dinge - wer eine Frage im Laden
hat, der
greift vorher zum Smartphone, bevor
der Verkäufer gefragt wird. Und dieses Vorgehen wird quer durch alle
Altersgruppen verfolgt - also ist keine jugendliche Eigenheit, sondern
am Ende auch das Verhalten der über 50-Jährigen. Wohl auch deshalb, da
22 Prozent sind der Meinung, das Internet sei deutlich kompetenter als
das Verkaufspersonal.
Zudem werden über 50 Prozent aller Käufe, die in die
Kategorie „Non Food“ fallen, im mobile Web auf den Weg gebracht - das
heißt, die Vorbereitungen finden im Internet statt. Und die Tendenz geht
ganz klar nach oben. Das heißt, wer einen Laden in Magdeburg hat, der
sollte darauf achten, dass die Produkte sowie das Angebot in
mobil-optimierter Form bereitgestellt werden. Besonders beliebt sind
hier interaktive Werbeplattformen - diese werden, so das Ergebnis der
Umfrage, von 34 Prozent der Kunden mindestens einmal im Monat via App
genutzt; über die Webseite werden die Informationen von rund 27 Prozent
einmal im Monat abgerufen. Besonders interessiert sind die potentiellen
Kunden an Verfügbarkeit (72 Prozent) sowie auch an den Preisen (86
Prozent).
Der stationäre Handel am Abstellgleis
Informationen gibt es im Internet. So
auch, wenn man sich mit der eigenen Altersvorsorge befasst oder in
Richtung Sparprodukte seine Fühler ausstreckt.
Laut den Nutzererfahrungen bei eToro
sind die neuen Kunden gut vorbereitet und wissen schon im Vorfeld, was
sie wollen - das heißt, die Tatsache, dass man sich im Vorfeld über
gewisse Produkte und Möglichkeiten informiert, ist branchenübergreifend.
Der stationäre Handel mag darunter leiden. Denn sehr
wohl gibt es den klassischen Einkaufsbummel nicht mehr; rund 50 Prozent
der Magdeburger suchen den Laden nicht auf, weil sie im Schaufenster ein
bestimmtes Produkt gesehen haben oder sich vor Ort inspirieren lassen
möchten. Und wenn dann tatsächlich ein Blick in den Laden geworfen wird,
dann greifen 32 Prozent zum Smartphone und nutzen dann die App, um Infos
einzuholen oder sogar um eine Bestellung aufzugeben. Denn im Internet
finden sich gerne auch Online Rabattcodes, sodass der Einkauf dann noch
billiger wird.
Rund 50 Prozent der befragten Magdeburger
sind der Meinung, es sei wichtig, dass die
Läden in der Innenstadt auch online
zur Verfügung stehen sollten. Man will, auch wenn es oft nur wenige
Minuten in den Laden wären, die Möglichkeit haben, sich die Produkte
liefern zu lassen. 52 Prozent der Befragten waren der Meinung, es sei
wichtig, dass im Internet die Information zur Verfügung stehen würde, ob
die gewünschten Produkte auch vorrätig seien oder nicht.
Wie man die Läden wiederbeleben
kann
Prof. Dr. Gerrit Heinemann, der Leider der Studie,
hat sich mit den Ergebnissen befasst und ist zu dem Ergebnis gekommen,
dass es durchaus möglich ist, die Geschäfte in den Innenstädten zu
retten - sofern sich diese verändern bzw. anpassen.
Seine Tipps gehen in die Richtung, dass die
stationären Händler mehr Informationen präsentieren müssten. Das heißt,
im Internet sollte man die zur Verfügung stehenden Angebote finden, die
Öffnungszeiten sowie auch Anfahrtsbeschreibungen. Des Weiteren sei es
ratsam, dass die Verkäufer besser geschult werden. Informationen aus dem
Internet mögen zwar hilfreich sein, aber wenn ein Drittel der Befragten
meint, die Verkäufer wären nicht kompetent, um die Fragen zu
beantworten, dann liegt ein Handlungsbedarf vor. |