Gommern ist eine Kleinstadt im Landkreis Jerichower Land. In der
ersten urkundlichen Erwähnung aus dem Jahr 948 wird der Ort mit
dem Namen "Guntmiri" bezeichnet. Also kann auf der Ort eine ca.
1070-jährige Geschichte (2021) zurückblicken. Die Besiedlung des
Gebietes ab dem 3. Jahrhundert wurde durch ein entdecktes
Fürstengrab bestätigt.Heute gehören folgende Ortschaften zur
Stadt: Dannigkow mit Kressow, Dornburg, Karith, Ladeburg,
Leitzkau, Menz, Nedlitz, Prödel, Vehlitz, Vogelsang und Wahlitz.
Die Stadt
liegt auf einer landwirtschaftlich genutzten eiszeitlichen Terrasse
zwischen dem Westfläming und dem Landschaftsschutzgebiet Mittlere Elbe.
Durch den Ort fließt die Ehle, ein im Fläming entspringendes kleines
Flüsschen.
Im Süden und Westen sind Dünen aufgeweht die als
"Gommerner Heide" Kiefernwälder tragen.
Für die Naherholung
werden gern die zahlreichen sich in diesem Gebiet befindenden
Steinbruchseen genutzt. Neben den zahlreichen Sportmöglichkeiten, wie
Bowling, Reiten, Radfahren und Wandern, laden der Kulk oder der
Plattensee im Sommer zum Baden ein. Diese Badeseen entstanden
durch den Steinabbau in der Region.
Es gibt zahlreiche Sehenswürdigkeiten:
Zum Beispiel das oben bereits erwähnte Fürstengrab aus der
römischen Kaiserzeit ist 1990 bei archäologischen Grabungen
entdeckt worden. Es zählt zu den reichsten und besterhaltenen
Fürsten-Gräbern Germaniens. Im Grab fand man goldenen Schmuck,
teilweise erhaltene Kleidung, Haushaltswaren und kleinere Möbel.
Alles sollte dem "Fürsten" ein Leben in der Nachwelt bequemer
machen.
Das 1690 erbaute alte Pfarrhaus ist das älteste Gebäude im
Ort Gommern. Heute befindet sich darin das Gemeindezentrum der
evangelischen Kirche, in dem auch Veranstaltungen stattfinden.
Das Rathaus von Gommern wurde 1734 an der Stelle des 1731
abgebrannten Gemeindehauses errichtet.
Die Geschichte der Wasserburg Gommern reicht bis ins 10.
Jahrhundert zurück. Im Laufe der Zeit wurde die Burg zum
Jagdschloss umgebaut. Heute befinden sich in der Burg ein Hotel,
ein Restaurant, eine Braumanufaktur und ein Standesamt der Stadt
Gommern.
Im Ortsteil Dornburg ist das Barockschloss eine Attraktion.
Der Barockbaumeister Friedrich Joachim Stengel plante die
Schlossanlage, doch nur der Mittelbau wurde fertig gebaut. Zu
DDR-Zeiten wurde es als Magazin des Anhaltischen Staatsarchivs
genutzt. Ab dem Jahr 2000 wurden aufwändige Sanierungsarbeiten
durchgeführt.
Das Leitzkauer Schloss gehört heute der Kulturstiftung
Sachsen-Anhalt und dient als deren Hauptsitz. 1564 erwarb Hilmar
von Münchhausen das Klostergut, er und nach ihm seine Söhne
bauten den mittelalterlichen Konvent zum Renaissanceschloss um.
Bis 1945 blieb das Schloss im Besitz der Freiherren von
Münchhausen.
Der Heidegarten Gommern ist eine Gartenanlage mit ca. 40.000
Heidepflanzen sowie anderen Stauden und Gehölzen. Es umfasst
eine Gesamtfläche von 12.600 m² und wurde als Heidelandschaft
gestaltet.
Der Gesteinsgarten Gommern, hier findet man keine Pflanzen
sondern nur Sueviten, Basaltsäulen und Konglomerate. Aus fast
jedem Steinbruch in Deutschland sind hier ca. 250 Exponate
ausgestellt. Auch aus dem europäischen Ausland findet man
steinerne Ausstellungstücke. Zum Beispiel ein seltener Suevit,
das ist ein Gestein, welches bei einem Meteoriteneinschlag auf
der Erde entsteht. Das bekannteste Exponat ist der
"Schwarzer Riese", ein 78 Tonnen schwerer, 2,5 x 2,5 x 4 Meter
großer Findling, er soll ein Konglomeratgneis sein.
In der Kirche St Christophorus in Vehlitz steht der einzige
barocke Flügelaltar aus der Spätgotik.
Etwas Kurioses gibt es in Nedlitz zu bestaunen, zwei
restaurierte Mumien in der Kirche St. Nikolaus. Neben den vielen
Sehenswürdigkeiten können auch die Mumien im Rahmen von
Führungen durch die Kirche betrachtet werden.
Das technische Denkmal
"Schmalspurlokomotive 994301" von 1920. Sie wurde 1975 auf
Initiative der Gommeraner Natur- und Heimatfreunde als Denkmal
der örtlichen Verkehrsgeschichte auf dem Bahnhofsvorplatz
aufgestellt. Ergänzt wurde sie 1976 mit Zug- und Stoßvorrichtung
und war somit komplett. |